Gestern um 19:15 Uhr in Skjervoy gelandet, im Fiskecamp ein Plätzchen ergattert, Sturm in der Nacht, morgens um 8:30 Uhr mit dem Bewusstsein aufgewacht, jetzt kommt eine Zeit ohne ganz strengen Zeitplan, in Ruhe mit Lilo und Bernd gefrühstückt, der Besitzer des Camps hat uns ohne Bezahlung fahren lassen. Die Berge um uns herum, schneebedeckt, ca. 14 Grad im Schatten, sehr angenehm zum Radeln. Auf und ab ging es, zwei weitere Tunnel unterhalb des Meeresspiegels bewältigt, eine schöne Mittagspause verbracht, 17:00 Uhr von Oldendalen nach Lyngseidet mit der Fähre übergesetzt, keinen Zeltplatz gefunden, in einem Gästehaus eingecheckt und gemütliches Ausklingen des Tages in der Gemeinschaftsküche.
Lyngseidet nach Tromsö 23.06.2011
Frühstück, Sachen packen, auf, auf zu neuen Taten. Richtung Tromsö, erst schöne Nebenstraßen,
Fähre, dann die E8 und so viel Verkehr, wie noch nie bisher. Einkauf, Zeltplatz stand unter
Wasser, es hatte in Tromsö wohl 2 Tage ununterbrochen geregnet. Also doch eine Hütte für
die Nacht, die Dame an der Rezeption teilte uns dann mit Bedauern mit, das die Preise
erheblich teurer als an anderen Tagen sind, weil der Mitternachtsmarathon am Wochenende
stattfindet, die Freude hielt sich in Grenzen. Unruhige Nacht verbracht.
Tromsö nach Botnhamn 24.06.2011
Tromsö liegt in einem Tal, rundherum die Berge. Einkaufspassage angeschaut, altes norwegisches
Geld, welches uns bei diversen Einkäufen untergejubelt wurde, nach mehreren Anläufen wechseln
können mit dem Hinweis, besser aufzupassen, leichter gesagt als getan. Dann das Tal überwunden,
der Tunnel war für Radfahrer nicht passierbar, also drum herum, heißt, alle Steigungen
mitgenommen. Taschen mit Proviant gefüllt und 60 km bis zur Fähre gefahren, haben den
Fährplan leider nicht richtig gelesen, hatten statt 1 Stunde dann 2 Stunden Zeit, zum Glück
schien die Sonne und einen Kaffee gab es auch vor Ort. Nach Botnhamn übergesetzt, der Preis
von 70 NOK erschien uns reichlich hoch bemessen, Fährmann darauf angesprochen: „Das ist Norwegen!“
Danke für die Auskunft. Haben uns schon vorher anhand der Campingkarte bewusst gemacht,
die Nacht irgendwo zu verbringen. In Botnhamn ausgestiegen, direkt zwei Angler gesichtet,
riesengroße Fische an der Leine und Waldemar jauchzte vor Freude. Kleinen Hügel erklommen,
Gemeindeplatz wie zum Zelten geschaffen, entdeckt, Nachbarn gefragt, okay eingeholt und die
Toilette am Fährhafen war auch geöffnet, mit Warmwasseranschluss. Leider war es schon nach
20:00 Uhr, ein Grill zwar da, aber keine Kohle oder Holz, doch Waldemar war nicht zu halten,
die Angel musste jetzt endlich zum Einsatz kommen. Bernd ging brav mit und eine Stunde später
kamen beide zurück mit vielen neuen Erfahrungen. Zwei Niederländer haben die beiden eingeführt,
welcher Blinker, welcher Knoten, etc. 3 kleinere Fische hatten sie an der Angel, aber wie
gesagt, das Equipment zum Grillen fehlte, also wieder rein ins Wasser. Es gab dann Reis
mit Gemüse zum Abendbrot.
Botnhamn nach Andenes 25.06.2011
Schwer die Beine, die Luft war raus, das Streckenprofil knüppel hart. Höhenmeter ohne Ende,
und noch ein Berg hinter der nächsten Kurve. Die Landschaft traumhaft schön, tolle Strände,
Himmel wolkenverhangen. In Gryllefjord angekommen, schloss der Supermarkt vor unseren Augen,
es war Samstag und die Fähre ging erst um 19:00 Uhr, so das wir nicht wussten, ob in Andenes,
dort, wo die Fähre ca. 2 Stunden später ankommen sollte, noch Einkaufsmöglichkeiten bestanden.
Kein Essen, die Laune war im Keller, doch Dank Lilo wendete sich noch alles zum Guten. Sie
schaffte es, dass der Supermarkt in Gryllefjord nochmal die Tür öffnete, 10 min gab uns die
Verkäuferin Zeit, und wir griffen nach allem, was wir kriegen konnten, im Dunkeln, versteht
sich. Mir fiel der Quark auf den Boden, also erklären, aufwischen, wieder zum Kühlregal
zurück und aufpassen, dass der Kladeradatsch nicht wieder runterfällt. Tausend Dank an die
Verkäuferin, das Gefühl, volle Taschen zu haben, unbeschreiblich. Die Überfahrt nach Andenes
sehr unruhig, Waldemar wurde ganz weiß um die Nase und die anderen Passagiere sahen auch
nicht gerade gesund im Gesicht aus. Nach 1 ½ Stunden war die Schaukelei vorbei, wir sind
halt doch Landratten. Der Zeltplatz war schnell gefunden, am Strand mit wunderschönen
Panorama und preislich sehr angenehm. Haben uns entschieden, für 3 Nächte hier zu bleiben,
der Körper schreit nach Erholung. Kaum aus der Rezeption raus, grinste uns schon ein uns
bekanntes Gesicht in Form des supernetten Dresdner Papas an, freudiges Hallo, Umarmung
seiner Frau und die drei Kids erkannten uns auch auf Anhieb. Die erste Begegnung in Jokkmokk
war aber auch wirklich schön. Die Family war den ersten Tag in Norwegen, und wollten hier
am Folgetag eine Wal-Safari mitmachen. Über die Preise lasse ich mich nicht näher aus,
Dank Alaska verspürte ich auch keinen Drang nach diesem Abenteuer, Waldemar winkte eh direkt
ab, wie schon erwähnt, Landratte… Wir erholen uns langsam und stetig, verbringen die Tage
mit Essen, Schlafen, Schreiben, Essen… Die Familie hat die Wal-fahrt nur teilweise gut
überstanden, Ergebnis, 2 Mann schauten begeistert durchs Fernglas, 3 Mann hingen über der
Reling, super Ergebnis. Statt Weiterfahrt heißt es jetzt, Wäsche waschen.