In PS Geschwindigkeit durch El-Salvador, Honduras und Nicaragua

20 Februar 2013

Pedro de Alvarado nach Irgendwo in El Salvador 14.02.2013
Um 7:00 Uhr standen wir pünktlich an der Migration von Guatemala. Ausreisestempel rein, weiter zur Migration nach El Salvador. Pässe abgeben, Gesichtskontrolle, warten. Weiter warten, Fragen beantworten und wieder warten. Verschwinden des Beamten in die Hinterzimmer des Gebäudes, Unruhe stellte sich bei mir ein. Dann Hereinbitten Desselben durch einen Nebeneingang. Erklärung, warum es nicht weiterging. Uns fehlte ein zweiter Ausreisestempel nach Mexiko vom vergangenem Dezember, da, wo wir uns weitere 3 Monate für Guatemala genehmigen lassen haben. Heißt, nur der erste Einreisestempel vom 24.09.2012 währe gültig und somit eine Strafe von $115 fällig und 5 Tage für die Ausreise aus der Union Centroaméricas. Ich schaute den Typen nur noch ungläubig an und dachte, mich tritt ein Pferd. Ich fragte ihn dann geistesgegenwärtig, wie wir 1000 Kilometer bis zur nicaraguanischen Grenze in 5 Tagen bewältigen sollten. Darauf wusste der Gute erst mal keine Antwort, verzog sich wieder und kam mit der Idee zurück, doch in die Hauptstadt San Salvador zu fahren und dort ein neues Visum zu beantragen, doch die Strafe über oben genannten Betrag müssten wir auf jeden Fall bezahlen. Frustriert ging ich zu Waldemar und berichtete ihm das Vorgefallene. Wir einigten uns darauf, nach Guatemala zurück zu fahren und in Ruhe zu überlegen. Die Grenzbeamten dort schauten auch verdattert, ließen uns nach Aufklärung aber wieder rein und wir suchten unser Hotel ein weiteres Mal auf. Dort warfen wir uns aufs Bett und schickten ein Sch… Mantra zum Himmel. Danach suchten wir uns ein Internetzugang, suchten die Nummern der Botschaften in Guatemala uns El Salvador raus und riefen erstmal in San Salvador an. Eine Frau Ramirez hörte mir aufmerksam zu und empfahl uns, nochmal zur El Salvadorianischen Grenze zu fahren, um vielleicht doch noch eine andere Regelung zu finden. Machten wir, diesmal natürlich ohne Gepäck, damit wir in Guatemala so durchkamen. Die Grenzbeamten dort wollten aber weitere Stempel in den Passport drücken, nervig. In El Salvador sprach ich dann mit dem Chef, drückte auf die Tränendrüse, gab alles, aber es nützte nichts. Nur 5 Tage oder San Salvador, wobei er mir keine Gewährleistung geben konnte, ob die Beamten dort uns auch wirklich ein längeres Visum erteilen würden, Danke für die Auskunft! Wieder nach Guatemala, weiterer Stempel, zurück ins Hotel, Botschaft von Guatemala anrufen. Zitat eines Herrn Schröders: „Da haben Sie jetzt aber ein ganz großes Problem““! Was für ein schlauer Mensch! Im Zweifelsfall ist man auf sich gestellt. Überlegen und vielleicht die Lösung. Warum fragen wir nicht einen der vielen Truckfahrer, ob er uns mitnehmen kann. Waldemars Einfall, direkt in die Tat umgesetzt. Raus auf die Straße, nach Nummernschild von Costa Rica Ausschau gehalten und gefunden. Ich war in diesem Moment so glücklich, spanisch sprechen zu können. Harvey, gebürtig aus Nicaragua, arbeitend für eine Firma in Costa Rica, willigte sofort ein, uns bis nach Costa Rica mitzunehmen, wir konnten unser Glück kaum fassen. Schnell ins Hotel, Sachen packen und wieder zur Grenze. Jetzt zickten die Guatemalteken rum, wollten uns nicht ein weiteres Mal am selben Tag ausreisen lassen. Nach gutem Zureden durften wir dann doch raus. In El Salvador bezahlten wir die $230 Strafe, bekamen Visa über 5 Tage und warteten auf Harvey noch weitere 3 Stunden, was uns aber herzlich egal war. Er pickte uns an der nächsten Tankstelle ab. Die Fahrräder wurden hinter das Fahrerhaus angebracht und auf ging es in der Nacht durch El Salvador. Wir dankten ihm 1000 Mal, Die Fahrt war übrigens kostenlos. Gegen 0:00 Uhr hielten wir auf einem bewachten Parkplatz und legten uns unter dem Trailer in eine Hängematte. Die Moskitos freuten sich, wir fanden trotzdem Schlaf.

San Salvador über Honduras nach Leon in Nicaragua 15.02.2013
6:00 Uhr ging es weiter durch El Salvador. Freundliche Menschen und eine Affenhitze. Grenze nach Honduras mit viel drängendem Volk vor der Migration. Etwas zu viel Wirbel, wie wir fanden. Gut durchgekommen, Treff mit unserem Trucker- Freund hinter der Grenze und Weiterfahrt. Honduras fanden wir beklemmend und nicht gerade auf dem gefahrenen Weg einladend. Armut überall, katastrophale Straßenzustände. Doch 150 Kilometer im Truck sind eine Kleinigkeit und schon waren wir in Nicaragua. Dieses Land ist ja laut auswärtiges Amt eines der ärmsten auf der Welt. Der Anschein trügt wohl. Gute Straßenverhältnisse, kaum Bettler auf den Straßen, von alten Autos keine Spur. Was uns fehlte, war die Freundlichkeit der Menschen. Kaum lachende Gesichter, schade! In Leon kamen wir gegen 15:00 Uhr an. Harvey verabschiedete sich für einen Kurzbesuch bei seiner Familie und wir begaben uns auf Hotelsuche. Die Preise hauten uns um. $41 für ein Zimmer, ich dachte, ich hör nicht recht. Woanders waren es dann noch $10 mehr. Also zurück zum ersten Hotel. Wenigstens konnte ich noch ein kostenloses Abendessen aushandeln.

Leon, Nicaragua nach La Cruz, Costa Rica 16.02.2013
Um 4:30 Uhr wollten wir uns auf dem Parkplatz mit Harvey treffen, um 4:25 Uhr schreckte Waldemar aus dem Schlaf und schreite nur noch Sch…! Der Wecker hatte seinen üblichen Weckruf nicht abgegeben. Fast noch in der Unterhose sprang Waldemar aufs Rad und wollte Harvey Bescheid geben. 10 Minuten später kam er zurück und meinte nur, das Harvey noch nicht da wäre. Also, Taschen auf die Drahtesel und wieder zurück zum vereinbarten Treffpunkt. Um 5:30 Uhr kam Harvey gemächlich angeschlendert, wer konnte es ihm verdenken. Nur ein paar Stunden bei der Familie und wieder in den Truck. Wir durchquerten Nicaragua, windig war es. Vor der Grenze hieß es dann Abschied nehmen. Viele interessante Gespräche haben wir geführt, einiges über Centroamérica erfahren und einen Engel auf 18 Räder näher kennen gelernt. Dicke Umarmung, Abschiedsfoto und weg war er. Wir sortierten unsere Taschen, schnell noch Sonnencreme aufgetragen und ab zum Grenzübergang. In Nicaragua kein Problem und in Costa Rica empfing uns eine andere Welt. Touristenströme, Harley Fahrer, und wir mittendrin. Lange mussten wir warten, die Dame am Schalter auch nicht gerade freundlich, egal. Stempel und 90 Tage Visum in Costa Rica. Danach Staubpiste, Sichtung zweier lärmender Affen, Hitze, Abgeschlafftheit. Nach 17 Kilometern machten wir Feierabend. In La Cruz gab es eine Cabina für $20, ein Schnäppchen. Waldemar fiel mit seinem Fahrrad aufgrund der Windböen um, dritter Spiegel im Eimer, ganz toll. Froh, Unterkunft gefunden zu haben, erholten wir uns und der Wind tobte um die Häuser, so das uns Himmelangst wurde. Alles rappelte und wackelte. Zum Glück ist das Dach heil geblieben. Wir waren irgendwie auch sprachlos. Eben noch in Guatemala und 3 Tage später schon in Costa Rica. Ich glaube, da haben wir noch eine Weile dran zu knappern.